Der Rohstoff Zeit

In der letzten Veranstaltung vor den Festtagen haben wir im Seminar über qualitative und quantitative Zeit und die Tatsache gesprochen, dass sich das relative Zeitempfinden durch mehr „qualitative“ Zeit verlängern lässt. Ein sehr passendes Thema zu einer Jahreszeit, in der sich viele Menschen damit beschäftigen, was denn im zurückliegenden Jahr alles geschehen ist und wie sie ihre Zeit verbracht haben. Vielen kommt es so vor, als ob die Zeit immer schneller vergeht, je älter sie werden. Herr Schmid hat diesen Vorgang sinngemäß in etwa wie folgt ausgedrückt: „Das Gehirn löscht ‚langweilige’ Dinge, da sie die Persönlichkeit des Einzelnen gefährden! Im Alter vergeht die Zeit dann schneller - es ist weniger los und weniger Raum für Neues da. Rückblickend kommt einem diese Zeit dann besonders kurz vor, weil nur wenig Einprägsames passiert ist.“ Mir ging es ähnlich - zu erst habe ich gedacht: „Unglaublich wie schnell diese Jahr vorbei gegangen ist!“ Doch dann habe ich genauer überlegt und darüber nachgedacht, was ich denn konkret erlebt habe und mir fielen so viele Dinge ein, die ich getan habe, erlebt habe und was in den vergangenen 365 Tagen alles passiert ist. Dennoch kann ich nicht ganz zufrieden sein. Es gibt immer noch zu viel „Leerlauf“ - zu viel Zeit, die „unbewusst“ verbracht wird und zu viele Dinge, die ich an meiner Persönlichkeit ändern möchte. Andererseits war es ein schönes und erfolgreiches Jahr und es ist gut, wenn man Ziele hat und positiv in die Zukunft schauen kann! Das „eigene Haus“ wird sowieso nie fertig, selbst wenn man 1000 Jahre leben könnte.
MrHalionFear - 4. Jan, 12:47

Ich glaube, dass die Zeit nur so schnell vergeht, weil man sich nie "umblickt" um zu resumieren, was man schon geleistet hat. Die nächste Aufgabe, Situation, der nächste Anruf, die nächste eMail,... fordert einen auf, sich doch gefälligst DEM nächsten zuzuwenden. Und dieses Nächste ist dann das wichtigste auf der ganzen weiten Welt. Wir geben uns selbst nicht die Zeit, weil wir es gewohnt sind, rastlos zu leben. Ich erlebe das immer wieder. Auf die Frage, ob ich Lust habe ins Kino zu gehen, o.ä., kommt dann häufig die Antwort: "Hm, ich hab noch soviel zu erledigen, wie wäre es mit nächster Woche?". Natürlich wird dann an dem Abend aber eher locker vorm Fernseher abgehangen, als meiner wirklich wichtigen, nicht aufzuschiebenden Arbeit nachzugehen. Auf die Frage, ob ich denn gestern auch wirklich was gemacht hätte, kommt dann natürlich ein "Klar!". Notlügen müssen sein, man will sich in dem Moment wohl nicht eingestehen, dass man seinen Ar... nicht hochbekommen hat! Somit bleibt die Arbeit liegen, aber das Nächste wartet schon und sitzt einem im Nacken. Man arbeitet dann nur noch hinterher und nachher fragt man sich , wo die Zeit geblieben ist. Häufig hat man sie bei sinnlosen Sachen einfach liegenlassen. Schade eigentlich! Vielleicht werde ich ja mal schlauer und ändere das - irgendwann, bis dahin ist ja noch soo viel Zeit ;-) !!

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